mehrgenerationshaus magazinstrasse in köln ansicht holz fassade

Mehrgenerationshaus

Magazinstraße Köln

Mehrgenerationshaus
BGF: 1.500 qm
Haustyp: Wohnhaus Umbau / Aufstockung / Neubau
Energiestandard: KfW 70 Effizienzhaus
Energiegewinnung: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage
Fassade: Trapezblechfassade und Dacheindeckung; vorgehängte Holzfassade; Glattputz
Bauherr: Magazinstr. 22-24 GbR

Webseite: Bauen mit Holz

Projektbeschreibung

Das Bestandsobjekt wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet und erweitert, beginnend 1900, 1966 und weitere Anbauten zur gastronomischen Nutzung in den Jahren 1974 und 1986.

Entwurfsansatz: Die beiden Bestandsgebäude mit 2 Vollgeschossen plus Satteldach wurden über mehrere Generationen durch eingeschossige Anbauten im Hinterhof ergänzt. Um den Eingriff in den Bestand im Sinne der Nachhaltigkeit, so gering wie möglich zu halten wurde lediglich ein Bauteil im Innenhof an der Grundstückgrenze zu Haus Nr. 20, aufgrund nicht tragfähiger Substanz, abgebrochen. Der Abbruch wurde Vorort recycelt und zur Verfüllung nicht notwendiger Kellerflächen im Innenhof verwendet. Der Neubau in Holzständerbauweise wurde an gleicher Stelle, nicht unterkellert, auf der vorhandenen Bodenplatte aufgebaut. Die Außenwand des Neubaus wurde als Holzständerkonstruktion mit 20 cm tiefen Ständern ausgeführt. Der Raum zwischen den Ständern wurde mit Holzwolle ausgefacht. Zur Verbesserung des Wärmeschutzes wurde zusätzlich auf die Außenseite der Ständer eine vollflächige Holzfaserplatte in 8 cm aufgebracht. Die Aussteifung der Wand wird durch eine innenseitige OSB-Platte erreicht. Die OSB Platte übernimmt gleichzeitig die Funktion als Dampfsperre. Der notwendige Brandschutz wird mit der letzten inneren Schicht erzeugt, hier kommt einen Trockenbauplatte zum Einsatz. Das Flachdach des Holzbaues wird mit einer 20cm starken Massivholzdecke gebildet, die Unterseite ist in Sichtoptik ausgeführt.

Der Bestandsdachstuhl des Mehrfamilienhauses musste aufgrund der geringen Nutzungsmöglichkeiten und Sanierungsbedarf der Tragkonstruktion abgetragen werden. Das neu geplante Pfettendach wurde mit großen Schleppgauben erweitert. Für die nachträglich eingezogenen Decken im Obergeschoss wurden Vollholz-Deckentafeln verwendet.

Fassaden: Die voluminöse Ausprägung des Dachstuhls und der Schleppgauben kennzeichnet sich durch eine allseitige Eindeckung mit Trapezblechtafeln, diese können sortenrein abgetragen und wederverwendet werden. Das Trapezblech speichert aufgrund seiner geringen Speichermasse und des reflektierenden Farbtons nur geringe Menge an Wärme, was erheblich zum sommerlichen Wärmeschutz beitragt.
Die Bestandgebäude aus den Jahren 1900 (Nr. 22), 1966 (Nr. 24) und der Gastronomieanbau aus dem Jahr 1986 sind mit einem weißen Besenstrichputz auf Mineralwolle verkleidet.
Der Holzständerbau wurde mit vorgehängter Holzfassade aus sibirischer Lärche in horizontaler Schichtung ausgeführt.

Verbunden werden die drei Baukörper über eine Stahlbrücke die als hängender Garten mit Hängepflanzen (Drahtwein) gestaltet wird. Über die Stahlbrücke wird die Dachgeschosswohnung im Bestandsbau an die Dachterrasse des Holzanbaus angeschlossen.

Umwelt: Der Bestand wurde nach den Vorgaben der KfW Effizienzhaus mit 20 cm gedämmt. Aufgrund der Unebenheiten im Bestand wurde Mineralwolle eingesetzt. Neu eingezogenen Decken wurden in Vollholz Deckentafeln erstellt.
Alle Flachdachflächen werden als Dachgärten genutzt und erhalten zusätzlich eine extensive Begrünung. Das Regenwasser wird auf dem Gartengrundstück in einer Regenwasserrigole versickert.
Als Wärmeerzeuger für die Fußbodenheizung kommt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz, der Betriebsstrom wird über eine Photovoltaikanlage auf den Garagen erzeugt.
Der Neubau wurde in Holzständerbauweise mit Holzfaserdämmung und vorgehängter Holzverschalung aus sibirischer Lärche geplant, die Flachdachfläche wird als Dachterrasse genutzt und mit extensiver Begrünung versehen.
Um eine sortenreine Trennung und Wiederverwendung zu gewährleisten wurden alle Bodenbeläge schwimmend verlegt.

Soziales: Aufgrund des hohen Energiestandard, der Regenwasserversickerung und der Wärmepumpe mit eigener Stromproduktion konnten die Nebenkosten erheblich gesenkt werden. Die Mieter profitieren hier von einer im Mietvertrag festgeschriebenen Nebenkostenpauschale.